Originalbeitrag vom 11.06.2011, aktualisiert am 10.08.2023

In diesem Artikel zeige ich, wie du zur eigenen Website gelangst. Schritt für Schritt erfährst du, was genau notwendig ist, um eine eigene Website an den Start zu bringen.

1. Marketing-Strategie

Der erste Schritt zu einer eigenen Website beginnt auf dem Papier, mit Fragen zur Marketing-Strategie. Eine Website ist immer nur ein Teil im Marketing-Mix deines Unternehmens.

WWW – Frage nach den 3 W’s!

1. WEN möchte ich erreichen? (Zielgruppe)
2. WAS kann ich anbieten? (Kundennutzen)
3. WIE kann ich damit Geld verdienen? (Ziel: Was soll der Kunde tun, wenn er meine Website angesehen hat?)

Beispiel: Tischlerei Meier aus Musterhausen antwortet wie folgt:

  1. Meine Zielgruppe sind Bauherren, die Ein- oder Mehrfamilienhäuser bauen oder sanieren.
  2. Ich biete beschichtete Holzfenster in verschiedensten Farben und Formen an, die später nicht neu beschichtet oder gestrichen werden müssen. (Bitte liebe Tischler, seht mir meine Fantasie nach!)
  3. Ich möchte, dass der Nutzer Infomaterial über das Kontaktformular bestellt, damit ich ein detailliertes Angebot abgeben kann.

Die Antworten auf diese Fragen bilden die Basis für den Aufbau und die Inhalte deiner Website. Stelle dir diese WWW- Fragen immer wieder, während du an deiner Website arbeitest. Hast du deine Zielgruppe genau definiert und festgelegt, welche Leistungen/ Produkte, die du auf der Website anbieten willst, kommst du zum nächsten Schritt:

2. Suchen einer Domain

Du benötigst einen guten Namen für dein Projekt, dass du als Webadresse (= Domain) verwenden kannst. Für ein Unternehmen, dass in Deutschland tätig ist, empfiehlt sich noch immer die Top-Level-Domain „.de“ zu verwenden, also eine in Deutschland registrierte Domain. Der Name sollte mit deiner Tätigkeit und/oder mit deinem Namen in Verbindung gebracht werden können und/oder leicht zu merken sein.

Notiere einige Begriffe, die als Teil eines Domainnames infrage kommen und dein Angebot beschreiben!

Beispiel: Tischlerei Meier aus Musterhausen

  • Tischler, Tischlerei, Tischlermeister, Bautischler
  • Meier
  • Musterhausen
  • Fenster, beschichtet, Holzfenster

Aus diesen Begriffen formulieren Sie einige Vorschläge für Ihre Webadresse:

  • bautischlerei-meier.de
  • bautsichlerei-musterhausen.de
  • tischlerei-meier.de
  • fenster-meier.de
  • beschichtete-holzfenster.de
  • meier-holzfenster.de

Teste, ob diese Adressen noch registrierbar sind.

Das testest du am besten beim Denic.de, dem Verwalter der deutschen Webadressen. Auf der Startseite findest du rechts oben ein Feld, mit der Aufschrift „Domainabfrage?“. Dort trägst du deine Wunschadresse (ohne „.de“) ein und klickst auf  „Abfrage starten“. Ist die Adresse noch zu haben, erscheint die Aufschrift „Nicht registriert“ sonst „Diese Adresse ist bereits registriert.“ . Wiederhole diesen Vorgang, bis du eine passende freie Domain gefunden hast. Eine derartige Abfragefunktion findest du übrigens auch bei jedem Hosting-Anbieter, mehr dazu im nächsten Schritt.

3. Registrieren der Domain und Mieten von Speicherplatz

Um deine Website im Internet zu präsentieren, brauchst du zunächst Speicherplatz auf einer Festplatte eines Computers, der ständig mit dem Internet verbunden ist. Sogenannte „Webhoster“ bieten diesen Speicherplatz in Verbindung mit anderen Leistungen, wie Domainregistrierung, E-Mail-Postfächern, Website-Software usw. an.

Erwirbst du beim Hosting-Provider ein Webhosting-Paket, registriert er die von dir gewünschte Webadresse und verbindet sie mit dem Speicherplatz und E-Mail-Adressen. Im Schritt 4 erfährst du noch einige Gesichtspunkte zur Auswahl eines Anbieters.

Tipp: Verwende als Unternehmer stets eine E-Mail-Adresse aus der Domain deiner Website.

4. Inhalte auf der Website veröffentlichen

Das Wichtigste für die eigene Website fehlt nun noch – deine Inhalte! Du benötigst eine technische Basis, die Informationen auf der Website zu veröffentlichen. Auch dafür gibt es wieder mehrere Möglichkeiten.

Möglichkeit 1 – HTML und FTP

Jetzt geht es los, mit den Fachbegriffen: HTML (Hypertext Markup Language) ist die Seitenbeschreibungssprache, mit der Websites gestaltet werden. Diese Gestaltung nimmst du üblicherweise auf dem eigenen PC vor, mit einer Software, dem sogenannten HTML-Editor, z.B. Phase5 oder sogar MS-Word. So ein Programm funktioniert ähnlich wie eine Textverarbeitung. Nach Fertigstellung der einzelnen Unterseiten benötigst du ein FTP-Programm (File-Transfer-Protokoll), wie z.B. FileZilla, um die Daten auf den Server im Internet zu übertragen. Mit Server ist in diesem Fall dein Speicherplatz beim Provider gemeint. Das ist die gleiche Funktion, mit der die Daten auf einen USB-Stick kopiert werden, nur dass die Ziel-Festplatte nicht direkt am Computer, sondern über eine Internetverbindung angeschlossen ist.

Dies ist die Möglichkeit, die das meiste Wissen benötigt. Außerdem sind die „statischen“ Webseiten, die hier erstellt werden, nicht der aktuelle Entwicklungsstand. Es ist sehr aufwändig, neue Inhalte zu veröffentlichen, bzw. die Seiten zu erweitern.

Möglichkeit 2 – Webbaukasten

Manche Provider bieten in Ihren Hosting-Pakten einen Webbaukasten an, mit dessen Hilfe du deine Website online erstellen kannst, wie Wix oder Jimdo. Dabei hast du die Möglichkeit, aus diversen Designs in verschiedenen Farben auszuwählen und eine gewisse Anzahl von Unterseiten anzulegen. Das ist die schnellste Möglichkeit, eine eigene Website zu erstellen, da du nur den Anweisungen am Bildschirm folgen musst. Allerdings ist es auch die unflexibelste Variante, weil beim Erfolg der Website dem weiteren Ausbau enge Grenzen gesetzt sind. Zu beachten ist hierbei auch der Unternehmensstandort der Anbieter, um die Bestimmungen der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu erfüllen.

Möglichkeit 3 – CMS

Ein CMS (Content-Management-System) ist die aktuellste und flexibelste Möglichkeit, eine Website zu erstellen. Die meisten Provider nutzen „Ein-Klick-Installationen“ für ausgewählte CMS in ihren Hosting-Paketen an.

Da diese CMS alle „Open Source“ sind – also kostenfrei für private und geschäftliche Zwecke genutzt werden dürfen – besteht für erfahrenere Webmaster die Möglichkeit, die Systeme aus dem Internet zu laden und selbst auf dem Speicherplatz zu installieren, z.B. Joomla!, WordPress, Typo3, …

Es gibt für diese Systeme im Internet viele Gestaltungsvorlagen (Templates, Themes), mit deren Hilfe du das Layout der Website beeinflussen kannst.

Ich nutze für meine Webprojekte und die meiner Kunden stets WordPress als Basis der Website, mit dem Theme „Divi“ (Gestaltungsvorlage und Grafischer Editor). Damit lassen sich alle grafischen Ideen umsetzten, weil das System so flexibel ist.

Ich empfehle, einen Webdesigner/-programmierer zu beauftragen, der dir eine „Anfangsvariante“ deiner Website erstellt und um die technische Wartung und Pflege kümmert. Dabei ist es unerheblich, ob du die Einrichtung eines freien CMS bevorzugst oder ein auf deine Bedürfnisse angepasstes System vom Webdesigner erwirbst. Das bedeutet, du erhältst ein fertig gestaltetes und eingerichtetes CMS.  Du musst dich nicht um technische Details kümmern oder gar um Gestaltungsfragen.

Du beginnst direkt mit der Veröffentlichung deiner Informationen und Angebote.

5. Inhalte erstellen

Das Wichtigste an einer Website sind aber nach wie vor die Inhalte!

Und schon sind wir wieder bei der Zielgruppe. Welche Informationen benötigen die potenziellen Kunden, um bei dir zu kaufen oder zu buchen?

Vor allem für kleinere Unternehmen muss es keine umfangreiche „Firmendarstellung“ sein, sondern einfach die Frage des Interessenten beantworten „Was habe ich davon, ausgerechnet dieses Angebot anzunehmen?“

Ein Nutzer sucht im Internet immer nach einer Lösung für sein Problem!

Stelle dir folgende Fragen, wenn du nach Inhalten für deine Website suchst:

  • Für wen schreibe ich bzw. wen will ich mit meiner Website erreichen? (Zielgruppe)
  • Welche Probleme hat meine Zielgruppe bzw. welche Lösungen werden gesucht?
  • Welcher Sprache bedient sich meine Zielgruppe – kennt sie alle Fachbegriffe oder nutzt sie Umschreibungen?
  • Was gibt es aus meinem Fachbereich für Informationen, die wichtig für meine Zielgruppe sind?
  • Habe ich meine Meinung zum beschriebenen Problem dargestellt?

Frage immer nach dem Nutzen für deine Zielgruppe.

Am besten funktionieren folgende drei Schritte:

  • Unterhaltung: Finde einen ungewöhnlichen oder interessanten Aufhänger für dein Angebot.
  • Information: Informiere ausführlich über die Nutzung deines Produkts oder die Vorteile deiner Dienstleistung.
  • CTA – Call to Action, beschreibe genau, wie man dein Produkt oder deine Dienstleistung erwerben kann.

Gestalte die Website auch grafisch übersichtlich und strukturiert, indem du verschiedene Themen auf unterschiedlichen Hintergründen platzierst und so die Inhalte voneinander abgrenzt.

Vermeide Textwüsten: strukturiere deinen Text durch eine Gliederung mittels der HTML-Überschriften (H1-H6). So hat der Nutzer durch das Überfliegen der Überschriften die Möglichkeit herauszufinden, ob die gesuchte Information in deinem Text zu finden ist.

Fasse dich kurz: Keiner hat Lust, Informationen in ewig langen Beschreibungen zu suchen. Schreibe kurz und knackig.

Vergiss am Ende nicht den Handlungsaufruf. Was genau soll der Interessent nach dem Lesen deines Textes tun?
Hier einige Beispiele:

  • Abonniere den Newsletter
  • Buche einen Beratungstermin
  • Fordere eine Broschüre an
  • Ruf die Hotline an
  • Teste uns mit einem Probe-Abo …

Fazit

Die ersten Schritte zur eigenen Website wollen gut durchdacht sein. Mit der Menge der verfügbaren Werkzeuge ist die Komplexität der Website-Erstellung nicht geringer geworden.

Meine Empfehlung: Such dir einen Webmaster deines Vertrauens, der die Anfangsvariante deiner Website mit WordPress erstellt und dich bei den technischen Hürden unterstützt.

Trotzdem kannst du bestimmte Dinge auf deiner Website selbst erledigen, vor allem, wenn es um Änderungen auf der fertigen Website geht – da bist du selbst zeitlich unschlagbar.